Stöberhai

Südharzeisenbahn
Stöberhai


Eine reizvolle Haltestelle

Einsam im Walde gelegen steht bis heute die ehemalige Haltestelle Stöberhai der einstigen Südharzeisenbahn. Seinerzeit als Empfangsgebäude mit Warteraum und Gaststätte genutzt, finden Wanderer heutzutage Einkehr in eine anheimelende Gaststätte mit weithin bekannter vorzüglicher Küche. Allerdings hat das Gebäude seit Betriebsende der SHE (1. August 1963) im starken Maße Umbauten erfahren, wirkt aber trotz allem immer noch unaufgeregt und majestätisch zugleich. Schon lange seiner Gleise und des Bahnbetriebs beraubt übt diese ehemalige Haltestelle nach wie vor große Anziehungskraft auf mich aus.

Und genau deswegen gefällt mir diese schlichte und reizvolle Haltestelle, die zudem auch noch das Kreuzen ermöglichte, und ist für mich der schönste Streckenabschnitt der Südharzeisenbahn. Gleichermaßen zählt natürlich auch die Haltestelle Wiedaerhütte dazu.
Der komplett neu gezeichnete Gleisplan wurde auf Basis einer originalen Schlussvermessungskarte (1898) unter Berücksichtigung der korrekten Lage aller Hochbauten exakt maßstäblich umgesetzt. Insofern stimmen alle Halbmesser sowie Bogen- und Gleislängen mit dem Vorbild genauestens überein, ebenso auch die Position der Hektometersteine.

Für alle ungeduldige wie Interessierte gleichermaßen zeige ich schon einmal diesen Gleisplan zum Studium der Vorbildsituation oder als Anregung für einen Nachbau. Vielleicht hat der eine oder andere Eisenbahnmodellbauer schon lange solch einen Plan gesucht. Bitteschön, hier ist er!


Haltestelle Stöberhai  |  Gleispläne

Gleisplan für H0m (1:87)

Der Anlagenplan für H0m hat die Abmessungen von 410 x 50 cm und die Module besitzen ein Längenmaß (links beginnend) von zweimal 105 cm und zweimal 100 cm. Auf der linken Seite könnte eine Fortsetzung mit dem restlichen Gleisbogen (Halbmesser 60m) hin zum Schattenbahnhof „Wiedaerhütte“ erfolgen.

Gleisplan für 0m (1:45)

Die Gleispläne stellen die betriebliche Situation zwischen 1908 (Erweiterung) und 1963 (Betriebsende) dar. Die Farbkopie von der originalen Schlussvermessungskarte von 1898 zeigt nur ein durchgehendes Hauptgleis, wie es auch die beiden ersten Ansichtskarten klar und deutlich zeigen sowie einen Grundriss von der Haltestelle mit Hauptgebäude und Fahrkartenraum. Erst bei der Erweiterung der Haltestelle mit Anbau eines beheizten Warteraums (siehe Zeichnung «Ansicht Bahnseite» links) im Jahr 1908 wurden auch zwei Weichen eingebaut. Jetzt war ein Kreuzen möglich und die Haltestelle Stöberhai zeigte sich von nun an allen Besuchern wie auf der dritten farbigen Ansichtskarte dargestellt.
Die Angabe «Bahnhof Stöberhai» findet man übrigens nur auf Ansichtskarten. In der Amtssprache lautet die Bezeichnung stets Stationsgebäude Haltestelle Stöberhai wie auch auf allen amtlichen Unterlagen (Bauzeichnungen etc.).

Ergänzend zu den Gleisplänen ein paar Ansichtskarten und ein Foto von der Haltestelle Stöberhai aus meiner Sammlung.
  1. Ansichtskarte aus der Anfangszeit der SHE etwa um 1907 (ohne Anbau, ohne Weichen)
  2. Farbige Ansichtskarte etwa 1907 (ohne Weichen)
  3. Farbige Ansichtskarte etwa 1920
  4. Schwarz/Weiß Echt-Foto Ansichtskarte etwa 1930
  5. Schwarz/Weiß Echt-Foto Ansichtskarte zeigt Anfang der Kehre im Felseinschnitt zur Haltestelle Stöberhai.
  6. Foto mit Blick auf das Nebengebäude (Abort) etwa 1960.






Alle Ansichtskarten und Fotos: Sammlung Horst Wilhelm Bauer


Haltestelle Stöberhai  |  Gleisplan XXL - Maßstab 1:87

Vor Kurzem hat mich ein Fan der SHE angemailt und gefragt, ob es möglich wäre, mal einen Plan mit kompletter Kehre vorzustellen. Zuerst habe ich mich gewundert, nicht wegen der Anfrage, sondern wegen der steigerungsfähigen Besucherstatistik des Blogs, dachte mir aber warum eigentlich nicht. Gesagt getan und wiederum stand die Schlussvermessungskarte zur Umsetzung parat.
Der Gleisplan XXL zeigt die gesamte Strecke genau wie auf der Karte vor 120 Jahren gezeichnet, aber mir fehlt leider die notwendige Anschlusskarte, um alles zeigen zu können. Nach dem Hektometerstein 100 sind es dann noch 60 Meter bis zu einer weiten Linkskurve mit einem Halbmesser von 500 Meter (laut Karte). In welcher Form sich die Strecke nach Wiedaerhütte hin fortsetzt, kann ich wegen fehlender Unterlagen nicht sagen. Nachbauinteressenten sollten für den abgebildeten Gleisplan eine Stellfläche von ca. 500 x 200 cm für H0m veranschlagen, wobei die beiden Strecken dann jeweils in einem Fiddle-Yard enden würden.



Haltestelle Stöberhai  |  Gebäude - Maßstab 1:22,5

Meine 1:22,5 Zeichnungen sollen einen Eindruck von der «Haltestelle Stöberhai» vermitteln, wie sich diese einst vielen Reisenden und Wanderern darstellte. Gerne hätte ich Fotos vom Bau der Haltestelle Stöberhai gezeigt, was aber nicht möglich ist, weil ich das IIm-Projekt 2015 eingestellt habe. Lediglich von bereits gelaserten Bauteilen kann ich ein paar Abbildungen zeigen.

26. Dezember 2019
Heute habe ich die Schlusszeichnungen von der Haltestelle Stöberhai eingestellt in der Hoffnung, dass alle Details wie in den Kopien der Originale angegeben von mir berücksichtigt wurden. Wahrscheinlich gebe ich die Zeichnungen im neuen Jahr auch zum Downloaden frei, ansonsten wünsche ich viel Spaß beim Studium.

Finale Zeichnung der Haltestelle Stöberhai - Ansicht Nord Bahnseite
Veröffentlicht am 26. Dezember 2019


Finale Zeichnung der Haltestelle Stöberhai - Ansicht Ost Richtung Walkenried
Veröffentlicht am 26. Dezember 2019


Finale Zeichnung der Haltestelle Stöberhai - Ansicht Süd Talseite
Veröffentlicht am 26. Dezember 2019

Verwendete Profile: Hauptgebäude und Fahrkartenraum NP 20 sowie beim Warteraum (Anbau 1908, rechts) Schienenprofil S24. Auf diesen S24 Profilen, die jeweils zu 3 Reihen montiert sind, wurde das Fundament aus Natursteinen aufgebaut. Auch im Keller (links) sind NP 20 Profile eingezogen mit ausgemauerten Zwischenräumen in Form von preußischen Kappendecken.


Finale Zeichnung der Haltestelle Stöberhai - Ansicht West Richtung Braunlage
Veröffentlicht am 26. Dezember 2019


Haltestelle Stöberhai  |  Nebengebäude

Lange hat es mich gewurmt, dass ich beim Versuch einer Rekonstruktion vom Nebengebäude (NG) auf keine geeigneten Unterlagen zurückgreifen konnte und es deswegen ein paar Jahre gedauert hat, bis ich eine Lösung hatte. Dazu gehörten auch viele alte und neue Fotos von der Haltestelle Stöberhai, wo sich das NG mit möglichst vielen Details zeigt. Etwas merkwürdig nimmt sich die Konstruktion von Regenrinne und Fallrohren schon aus, aber Fotos sind unerbittliche Zeugen des Gebotenen. Deshalb bitte nicht wundern, sondern vielmehr staunen, was es so alles für Kuriositäten einst bei den Kleinbahnen gegeben hat. Und wer es partout nicht glauben will, der schaue sich bitte einmal in Band 1 der Harzer Schmalspurspezialitäten die Abb. 1 auf Seite 34 und Abb. 4 auf Seite 35 an. Da ist die Sachlage klar und deutlich zu erkennen. Langer Rede kurzer Sinn, es nun folgen meine Zeichnungen vom Nebengebäude Stöberhai.

Nebengebäude Stöberhai - Ansicht Nord

Nebengebäude Stöberhai - Ansicht Ost (Eingang Frauen)

Nebengebäude Stöberhai - Ansicht Süd

Nebengebäude Stöberhai - Ansicht West (Eingang Männer)

Finale Zeichnungen veröffentlicht am 29. Juni 2020
Rekonstruktion und Zeichnung: Horst Wilhelm Bauer
© Horst Wilhelm Bauer  •  Alle Rechte vorbehalten

29. Juni 2020
Mit dem Einstellen der Zeichnungen vom Nebengebäude Stöberhai war das erst einmal alles, was an Zeichnungen vom Stationsgebäude Stöberhai wichtig und zu zeigen wäre. Ein As habe ich allerdings noch im Ärmel, nämlich den Bahnhof Brunnenbachsmühle, welchen ich zur gegebenen Zeit als neuen Beitrag samt Gleisplan vorstellen werde. Bis denne!


Haltestelle Stöberhai  |  Fenster und Türen

Im Vertrauen darauf, dass mit meinen Zeichnungen kein Schindluder getrieben wird, stelle ich die Zeichnungen von Fenster und Türen der Haltestelle Stöberhai vor. Wer diese Zeichnungen zur reinen privaten Nutzung bei mir schriftlich anfordert, kann diese gerne haben. Wer aber der Meinung ist, er könne sich hier zu gewerblichen Zwecken einfach ungefragt bedienen, der erhält Post vom Staatsanwalt.















Die eingestellten Zeichnungen sind allesamt nicht maßstäblich aber mit entsprechenden Legenden versehen, damit klar ist, wo die Fenster und Türen hingehören. Bei Unklarheiten bitte meine Ansichten zurate ziehen.


Haltestelle Stöberhai  |  Modell - Maßstab 1:22,5

Die Fassade - hier Talseite - hatte ich in drei Stufen aufgebaut, um alles deckungsgleich und rechtwinkelig montieren zu können. Der Korpus für das Hauptgebäude wurde in MDF 6 mm mit Passwinkel und -zapfen gelasert, ebenso ist die korrekte Montage der Sparren durch Passungsausschnitte (ganz oben) möglich. MDF hat die unschlagbare Eigenschaft, verzugsfrei und passgenau zu sein. Planheit und eine leichte Bearbeitung sind weiter starke Vorteile. Das spätere Lackieren ist bei dieser glatten Oberfläche ein Kinderspiel und kann leicht angeschliffen werden, damit a) die Farbe noch besser greift und b) durch Anschleifen mit grober Körnung eine leichte Putzstruktur erzielt wird. Ich lackiere meine Modellbauten nur noch mit lösemittelhaltigen matten RAL-Farben aus der Dose. Das hat den Vorteil, dass man keinerlei Farbabweichungen bekommt (Werkstoff und Oberflächen beachten) und sich zum Schluss nicht über ein ruiniertes Modell ärgern muss, nur weil man anstatt von lösemittelhaltigen RAL-Farben irgendwelche Acrylfarben verwendet hat.
Acrylfarben besitzen die Eigenschaft, ein in zig Stunden gebautes Modell ruckzuck in eine glänzende Ruine zu verwandeln, obwohl man matte Farben verwendet hat. Dieser Umstand ist aber nur bei der Verwendung von Holz ohne Vorbehandlung (Anschleifen oder Grundieren) gegeben. Letztendlich bleibt es jedem selbst überlassen, mit welchen Farben er im Modellbau arbeiten möchte.



Im nächsten Schritt wurde die in 1 mm Sperrholz gelaserte Holzverschalung vom Obergeschoss zwecks Prüfung der Passung aufgelegt. Bei der Süd- und Nordseite muss die Holzverschalung links und rechts bündig abschliessen und die Überlappungen wurden auf der Ost- und Westseite berücksichtigt (wie beim Original). Der Einfachheit halber habe ich das Ganze bis zur Oberkante hochgezogen und im Bereich, wo die Holzverschalung vom Dachgeschoss zum Liegen kommt, glatt belassen.



Zuletzt wurde zur Prüfung noch die Holzverschalung vom Dachgeschoss aufgelegt mit der Feststellung, dass alles passt. Was will man mehr!?




Rekonstruktionen, Illustrationen, Zeichnungen, Fotos, Modellbau: Horst Wilhelm Bauer
© Horst Wilhelm Bauer  •  Alle Rechte vorbehalten

Fotos und Ansichtskarten: Sammlung Horst Wilhelm Bauer